Notwendigkeit

Da man Degus wunderbar in reinen Männchengruppen halten kann, sollte man - sofern möglich - davon absehen, Degus kastrieren zu lassen.

Denn das Narkoserisiko ist nicht unerheblich und eine Wunde kann sich immer irgendwie entzünden.

Wenn man zu seinen Damen einen Kastraten holen möchte, sollte man sich zunächst in Tierheimen umsehen, denn es gibt viele Tierheime, die männliche Nager sowieso nur kastriert abgeben (damit keine weiteren Notfellchen entstehen können).

Auch bei den Deguhilfen sitzen oft kastrierte Männchen, die ein Zuhause suchen.

Eine Kastration hilft bei Degus in der Regel nicht gegen aggressives Verhalten gegenüber Artgenossen.


Narkosemethoden

Es gibt zwei Methoden die Degus für die Kastration in Narkose zu legen:


Injektionsnarkose

Bei dieser Narkoseart wird herkömmliches Narkosemittel gespritzt. Bei so kleinen Tieren wie Degus ist das Narkosemittel schwer zu dosieren. Umso wichtiger ist es, einen erfahrenen Tierarzt mit dieser Operation zu beauftragen. Das Aufwachen kann Komplikationen mit sich bringen. Das Narkosemittel wird über die Leber und die Nieren abgebaut und kann Folgeschäden haben.

Kastriert werden können alle Degus, die allgemein gesund sind (keine Atemwegserkrankungen usw.) und vom Tierarzt als kastrationsfähig eingestuft wurden.

Die jeweiligen Kosten sind sehr unterschiedlich und sollten beim Tierarzt erfragt werden. In der Regel liegen sie zwischen 20,- und 60,- € pro Degu.


Inhalationsnarkose

Bei der Inhalations- oder auch Gasnarkose bekommt das Tier eine Gasglocke übergestülpt und atmet das Narkosegas ein. Dann fällt das Tier in Narkose und kann operiert werden. Das Aufwachen läuft in der Regel sehr schnell und einfach ab. Das Narkosegas wird einfach über die Atemwege wieder abgeatmet.

Die Gasnarkose ist daher schonender, für den Deguorganismus.

Nachsorge - Was passiert nach der OP?

Am Besten ist es, die Degus erst wieder aus der Tierarztpraxis mitzunehmen, wenn sie wieder vollständig erwacht sind.
Falls das nicht der Fall ist, fragt bitte beim Abholen, ob das Tier eine Aufwachspritze erhalten hat. Das ist sehr wichtig.

Die nächsten Stunden nach der OP sollte man die Tiere warm halten. Das geht am Besten mit einer Wärmflasche, die in ein Handtuch gewickelt ist, solange sie noch beduselt sind. Wenn sie wieder ganz wach sind und "nagefähig", sollte man sich eine andere Wärmequelle suchen, da die Wärmflasche dann angenagt werden kann.

Ich persönlich nehme dazu ein altes Marmeladenglas, fülle es mit heißem Wasser, schraube den Deckel fest zu, ziehe ne alte Socke drüber und stell es in eine Käfigecke. Wenn Wärmebedarf besteht, kann der Degu sich daran kuscheln; wenn nicht, kann er weggehen, damit er nicht überhitzt.

Die Degus sollten nach der OP auf Zellstoff (Zewa) oder Tüchern sitzen. Und das solange, bis die OP-Wunde verschlossen ist (ca. 3-4 Tage).

Zu Essen und zu Trinken sollte angeboten werden, sobald die Tiere komplett wach sind. Je mehr sie essen und trinken, desto schneller bekommen sie die Narkose aus dem Körper.

! Wichtig: Die kastrierten Männchen müssen noch mindestens 4 Wochen unter sich bleiben, ehe sie zu Weibchen dürfen, denn während dieser 4 Wochen sind frisch kastrierte Böcke noch zeugungsfähig!!

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