Bei einer Vergesellschaftung zeigen Degus eine ganze Bandbreite von Verhaltensweisen. Wichtig ist, diese richtig zu deuten und damit zu erkennen, ob es gut läuft oder ob gleich ein großer Knall bevorsteht...

Beschnüffeln

An allem Anfang steht das Beschnüffeln. Da Degus "Nasentiere" sind, ist es absolut wichtig für sie, zu wissen, wie ihr fremder Artgenosse riecht. Dabei wird quasi an beiden Enden geschnüffelt: Am Mäulchen und am Po.

Durch das Schnuppern versuchen die Tiere ihr Gegenüber besser einschätzen zu können. So werden auch Gruppenmitglieder zweifelsfrei identifiziert, wenn sie z.B. längere Zeit abwesend waren (Tierarztbesuch).

Aufreiten

Zunächst sollte man sich mal sicher sein, dass man wirklich zwei gleichgeschlechtliche Degus hat bzw. das Männchen kastriert ist, wenn es zu Mädels soll. Denn Aufreiten ist ja bisweilen nicht nur eine Dominanzgeste, sondern dient auch der Fortpflanzung, was man nicht vergessen darf.

Ist es aber keine Geste der Fortpflanzung, handelt es sich auf jeden Fall um eine Dominanzgeste. Der aufreitende Degu ist der dominante und unterwirft damit den Unterlegenen.

Dies ist ein völlig normales Verhalten und man sollte die Degus auf jeden Fall gewähren lassen. Läuft dieses Verhalten ohne Gequieke oder Gerangel ab, ist das ein sehr gutes Zeichen. Trotzdem ist Gefiepe und Gerangel, weil der Unterlegene sich das nicht gefallen lassen will, unter "normal" zu verbuchen.

Jungtiere unterwerfen sich in der Regel ohne Gerangel, da sie natürlich sofort sehen, wenn der fremde Artgenosse größer als sie ist.

Borsteln und Popo ins Gesicht schieben

Treffen fremde Degus aufeinander und haben sich beschnüffelt, wird gerne geborstelt. Heißt, die Degus stellen ihre Haare auf und buckeln, um sich größer zu machen, als sie wirklich sind. Gleichzeitig schawenzeln sie umeinander herum und schieben sich gelegentlich die Seite oder den Popo hin. Das tun sie, um einen bevorstehenden Angriff des anderen abzuwehren.

Oft gehen diese Borstelein ohne Kampf zuende.

Boxen

Wie zwei Kängurus stehen auch Degus sind bei einer Vergesellschaftung manchmal gegenüber und versuchen sich gegenseitig zu boxen und vor allem umzuschubsen.

Dies ist ein normales Rangordnungverhalten und sollte nicht vom Halter unterbunden werden.

Zähneknuspern

Das Knuspern oder auch Raspeln hat zwei Bedeutungen. Einmal machen Degus diese Laute mit ihren Zähnchen, wenn sie sich wohl fühlen und entspannt sind. Sie tun es aber auch, wenn sie aufgeregt sind. In dem Falle wollen sie ihren Artgenossen eine Warnung aussprechen, die soviel bedeuten soll, wie "Komm mir nicht zu nahe!"

Schwanzschlagen

Wenn Degus mit dem Schwanz schlagen zeugt das von Anspannung und Aufregung. Manchmal ist es auch ein Zeichen von Aggression. Vorsicht ist geboten!

Beißereien und Verfolgungsjagden

Kommt es bei einer Vergesellschaftung zu Beißereien und/oder Verfolgungsjagden, die pausenlos weitergehen, sollte vom Halter eingegriffen werden.

Wenn Blut fließt, sollte die Vergesellschaftung abgebrochen werden. Bei Verfolgungsjagden besteht oft die Gefahr, dass der Stress, der dadurch beim Unterlegenen ausgelöst wird, der Gesundheit stark schadet, weshalb die Vergesellschaftung bei pausenlosen Jagden ebenfalls abgebrochen werden sollte.

In der Regel erkennt man innerhalb der ersten zehn Minuten, ob Degus sich mögen oder nicht. Passiert dieses Verhalten innerhalb dieser ersten zehn Minuten, ist es ein Zeichen dafür, dass die Tiere sich nicht mögen. In dem Falle sollte man stark darüber nachdenken, ob man es nochmal probiert, denn meistens macht ein erneuter Versuch dann keinen Sinn mehr.

Dann stimmt die Chemie einfach nicht und man sollte sich nach anderen Degus umsehen.


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